Musikverein Weilimdorf ernennt José Mali zum Ehrendirigenten

Musikalischer Paukenschlag zum Abschied

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José Mali schwang beim Herbstkonzert des Musikvereins Weilimdorf zum letzten Mal den Taktstock

Mit "Adieu José" war das Konzert des Musikvereins Weilimdorf in der Lindenbachhalle überschrieben. Es war ein musikalischer Abschiedsgruß der Extraklasse.

Zehn Jahre war José Mali Dirigent des Musikvereins Weilimdorf. Zehn Jahre, in denen der aus Poitiers stammende Franzose den Musikverein von der Mittelstufenkapelle zur Oberstufenkapelle gemacht hat. Beim Abschiedskonzert zeigten die Musiker noch einmal, dass sie sich zu Meistern - auch der leisen Töne - entwickelt haben.

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Vom Publikum gab es für den scheidenden Dirigenten Standing Ovation
ls Abschiedsgeschenk erhielt José Mali eine Trompete, um die leisen Töne zu üben

Zum Auftakt des Konzertes spielte die Jugendkapelle des Musikvereins
unter der Leitung von Mali "Basel Impressions" von Sven Cluster gefolgt von einem Potpourri mit bekannten Titeln aus den 50er Jahren und dem Stück "Posaunistenlaune" von Willi Lange. Nach den Ehrungen, in deren Rahmen Sebastian Epple und Christoph Keller für 10 Jahre, Jens Karsch für 20 Jahre sowie Rebecca Bögli Niemitz vom Vorsitzenden des Blasmusik
Kreisverbandes Ludwigsburg, Gerhard Krauss für 30 Jahre aktives musizieren ausgezeichnet wurden, beendete die Jugendkapelle ihr Programm mit dem Marsch "Der Favorit".
Markus Widmann und Stefan Geißler erhielten die silberne Ehrennadel
des Musikvereins.
Das große Blasorchester eröffnete sein Programm mit "The Olympic Spirit" gefolgt von Rossinis diebischer Elster. Nach der Pause ging es weiter mit "Ross Roy", dem Saxophon-Solostück "Harlem Nocturne", einem Potpourri mit Stücken aus Walt Disneys Mary Poppins, der Hefianka Polka aus der Feder von Musikervorstand Udo Aigelsreiter und dem Tongedicht "Return to Ithaka" - ein fulminantes Programm bei dem ein Paukenschlag dem nächsten folgte. Als Zugabe gab es das Lieblingsstück von Mali "Abschied der Gladiatoren".
Durch das Programm führte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich. Sie hatte wieder zahlreiche interessante Hintergrundinformationen zu den Stücken und ihren Komponisten zusammengetragen, die sie dem Publikum pointenreich präsentierte. Es sei schön, dass so viele Besucher zum Abschiedskonzert von José Mali gekommen seien. Das sei ein Zeichen dafür, welch große Wertschätzung dem scheidenden Dirigenten des Musikvereins entgegengebracht werde. "José Mali hat den Musikverein 2003 übernommen", erinnerte die Bezirksvorsteherin. Sein Ziel sei es immer gewesen, mit dem Musikverein Erfolge zu erzielen und das sei
ihm sehr gut gelungen. Unter dem Dirigat von Mali habe der Musikverein
viele hochkarätige Konzerte gegeben und ein tolles 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Dafür gebühre Mali großer Dank im Namen des gesamten Stadtbezirks. Die offizielle Verabschiedung von Mali übernahm Gerhard
Krauss vom Blasmusik Kreisverband. In seiner Laudatio ließ er die musikalischen Stationen des Dirigenten kurz Revue passieren. Mali sei als Akkordeon Meister nach Deutschland gekommen berichtete Krauss. Er machte eine Dirigentenlehre und übernahm anschließend diverse Orchester darunter die Musikvereine Ludwigsburg-Ossweil, Großbottwar oder Tamm sowie das Kreisjugendorchester Ludwigsburg. Wie nachhaltig sein Wirken bei den Vereinen war zeigt die Tatsache, dass Mali insgesamt
fünf Mal bei seinem Abschied zum Ehrendirigenten ernannt wurde. Zudem hat er für seine Verdienste um die Blasmusik zahlreiche Preise erhalten. Beim Musikverein Weilimdorf beendet Mali nun seine Karriere in der Blasmusik, hielt Krauss fest. Und auch bei seinem Abschied in Weilimdorf wurde Mali zum Ehrendirigenten ernannt. Vor der Ehrung entführten die zweite Vorsitzende Ute Epple und Musikervorstand Udo Aigelsreiter die Konzertbesucher noch auf einen humorvollen Exkurs durch die zehn Jahre mit Mali. Verpackt in eine Geschichte à la Asterix und Obelix erzählten sie so manche Anekdote, die sie mit "Josef Malix" erlebt haben. War das Blech zu laut kam von Mali die Rüge "das ist kein schöner Ton" und die nachdrückliche Aufforderung leise beziehungsweise mit Liebe zu spielen. Anfangs sei das recht schwierig gewesen, gestanden die Musiker. Doch sie
hatten sich an seine Art gewöhnt und ihren Gallier lieben gelernt. Zum Abschied gab es für Mali neben der Ehrendirigentenwürde auch eine Trompete. Darauf könne er nun selbst die leisen Töne üben und später dann gerne im Orchester mitspielen.
Der neue Mann am Notenpult, Achim Stoll, gab an dem Abend dann auch noch eine Kostprobe seines Könnens, nachdem ihm José Mali ganz offiziell den Dirigentenstab übergeben hatte.

adieu_jose_04Foto: Joachim Schön

Unter seinem Dirigat spielte das große Orchester "Tulpen aus Amsterdam" - ein weiterer Paukenschlag, der neugierig macht auf das, was der Musikverein Weilimdorf seinem Publikum beim nächsten Konzert wohl kredenzen wird.

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Im Rahmen des Konzerts wurden auch wieder einige Vereinsmitglieder geehrt
Text/Foto: Tommasi

Weitere Eindrücke eines gelungenen Abends …

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"Asterix & Obelix …"

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Josef Malix

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Standing Ovation

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Herzlichen Dank an Frau Zich für die tolle Moderation

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Wir bedanken uns bei Giselle und José Mali für 10 tolle Jahre und wünschen ihnen viel Glück.

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Fotos: Joachim Schön